Organigramm unseres Korps
Die Führungsstruktur des Artillerie Korps "Alte Kameraden" 1936 muss zeitlich getrennt betrachtet werden.
Diese Trennung wird dabei zwischen der Zeit des Schützenfestes bzw. der Schützenfesttage und dem
"zivilen" Jahr vorgenommen. Da sich die Erläuterung der "militärischen" Strukturen als wesentlich
schwieriger erweist, geben wir Ihnen zunächst einen Überblick über die Strukturen, die unser Vereinsleben
in den 360 restlichen Tagen, an denen wir uns auf das Schützenfest als Korpsgemeinschaft
vorbereiten, bestimmen.
Die Führung des Artillerie Korps "Alte Kameraden" 1936, der Vorstand, besteht aus
Major, Kassierer und dem Geschäftsführer. Ihnen obliegt es, Versammlungen vorzubereiten, sprich
Tagesordnungspunkte auszuarbeiten, eine geordnete Kassenführung zu gewährleisten und in
Kommunikation mit dem Vorstand des Bürgerschützenvereins Kapellen, um dort unsere
Korpsinteressen angemessen zu vertreten. Darüber hinaus ist es natürlich die Aufgabe eines jeden
Kamerad, das Vereinsleben durch geistreiche und humorvolle Beiträge zu bereichern oder durch innovative
Ideen, unser Jahresprogramm um eine weitere Aktion zu erweitern. Dies geschah zuletzt mit der Einführung
des Oktoberfestes, welches mittlerweile als feste Institution aus dem Artillerie-Jahreskalender nicht mehr wegzudenken ist.
Lassen sie uns Ihnen nun einen genauen Einblick in die militärischen Strukturen unseres Korps geben.
Aufgrund mangelnder Kenntnisse über die historische Richtigkeit, leitet sich unsere Struktur vielmehr
aus heutigen Befehlsstrukturen der Bundeswehr ab, aber: "Wir arbeiten dran!"
Ranghöchster und oberster Vorgesetzter aller Kapellener Schützen und somit auch aller
Artilleristen ist der Herr Oberst, auch wenn er aufgrund seiner vielen Verpflichtungen fast nie
als Befehlshabender in Erscheinung tritt.
Im Gegensatz dazu lässt der Korpsführer und ranghöchste Artillerist, der Herr Major, das Korps
nie aus den Augen, um es rechtzeitig und im angemessenem Zustand
zum Kirchgang, Umzug und durch die Parade zu führen. An seiner Seite steht sein Adjutant,
mindestens im Rang eines Leutnants, der ihn auf entscheidenden Versammlungen und offiziellen
Veranstaltungen begleitet und somit das Korps hauptsächlich mitrepräsentiert. Befehlsgewalt hat
dieser jedoch nur gegenüber Unteroffizieren und Mannschaftsdienstgraden.
Nächster ranghöchster Offizier ist der Standartenführer, der sich im Allgemeinen im Range
eines Oberleutnants befindet und gleichzeitig direkter Vorgesetzter der Fahnenabordnung,
bestehend aus drei Offizieren, ist und dadurch Befehlsgewalt als direkter Vorgesetzter besitzt.
Letzter verbleibender Offizier ist der Geschützführer, der aufgrund seiner Funktion und seines
Dienstranges Befehlsgewalt gegenüber allen Kanonieren und den beiden Geschützfahrern
innehat. Während einer der beiden Kanonenreiter mindestens den Rang eines Stabsunteroffiziers
besitzt, steigt der Zweite meist erst im Laufe der Zeit in diesen Rang auf. Durch die Beförderung der
beiden Reiter erlangen diese Befehlsbefugnis gegenüber den Mannschaftsdienstgraden, so dass
diese ihnen jederzeit tatkräftig zur Hand gehen müssen, was für die Offiziere als selbstverständlich
vorausgesetzt wird. Auf der Kanone und einigen weiteren Pferden befinden sich "nur" Mannschaften,
alle im Rang eines Kanoniers. Obwohl bei Betätigung des Geschützes die Schießmeister, ebenfalls
Kanoniere, unter Umständen kurzfristig als Fachvorgesetzte Jedem voranstehen,
sind sie darüber hinaus niemandem vorgesetzt.
Schließlich ist der Wachtmeister, meistens ein Feldwebel, den Kanonieren und Kanonenreitern
aufgrund seines Dienstranges und allen Offizieren, ausgenommen dem Major, vorgesetzt.
Für den Major übernimmt der Wachtmeister die Aufgabe,
die Anzugsordnung und die Disziplin, vor allen Dingen während der Umzüge und
Paraden, zu überwachen. Üblicherweise obliegt es ihm, die Mannschaften antreten zu lassen,
sie zu mustern und gegebenenfalls zu rügen. Bei den Offizieren sollte im Normalfall ein Hinweis
ausreichen, da ansonsten mit einer "empfindlichen" Geldstrafe gerechnet werden kann.
Diese Struktur kling nach grausiger, kalter Hierarchie, der unter dem Motto
"Erst die Parade, dann der Kamerad", alles untergeordnet zu sein scheint. Doch ist man
sich selbst während des Schützenfestes dieser Ordnung kaum bewusst und
verlebt diese Fest vielmehr als Artilleriegemeinschaft.